Ghee – zum Kochen und Kuren
Im Ayurveda hat Ghee (Butterreinfett) einen hohen Stellenwert. In der ayurvedischen Küche hat es seinen festen Platz, da es leichter verdaulich ist als andere Fette und Butter. Im Vergleich zu den Pflanzenölen besteht Ghee aus kurzkettigen, gesättigten Fettsäuren. Da Ghee nicht oxidiert, wird es nicht ranzig und bildet keine freien Radikale. Neben dem sanft-nussigen Geschmack, welcher die Speisen zusätzlich bekömmlicher macht, hat es auch, bei richtiger Zubereitung, viele positive Auswirkungen. Die Verdauung wird gestärkt, es intensiviert den Geschmack des Essens und bewahrt deren Vitamingehalt. Des Weiteren enthält Ghee selbst die Vitamine A, E und die Mineralstoffe Magnesium, Eisen, Calcium Phosphor und Natrium.
In der Ayurveda Kur (Panchakarma) wird Ghee zur Entgiftung benutzt, es bindet fettlösliche Umwelt- und Körpergifte und leitet sie aus dem Körper raus. Bei Augenproblemen stärkt Ghee bei äußerlicher und innerlicher Anwendung. Auch bei der Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen, Mineralstoffe und Spurenelementen fungiert es als Transportmedium.
Ghee kann man kaufen (am Besten in Bio-Qualität) oder man stellt es selbst her. Die Zubereitung ist nicht kompliziert, beansprucht aber etwas Zeit und Aufmerksamkeit. Es ist von Vorteil, einen Vorrat vorzuproduzieren, da es unbequem sein könnte, jede Woche neues Ghee herzustellen.
Und hier das Rezept:
Abhängig von der Menge die Sie zubereiten wollen 1 (250g) bis 3 oder 4 Packungen qualitativ, hochwertige Butter, (ungesalzen und ungefärbt) in einem Topf bei nicht zu hoher Hitze zum Kochen bringen. Sobald sich beim Siedepunkt Schaum auf der Oberfläche bildet, auf die niedrigste Stufe zurückschalten und ohne Deckel die flüssige Butter sieden lassen. Den Schaum immer wieder mit einem Löffel abschöpfen. Das Geräusch, welches während des Kochens entsteht, zeigt an, dass das Wasser in der Butter noch nicht komplett verdampft ist. Sobald Sie kein Geräusch mehr hören und sich keine Ablagerungen mehr zeigen, nehmen Sie den Topf sofort herunter vom Herd, da die Butter sonst schnell anbrennt.
Für ein halbes Kilo Butter ist die Kochzeit abhängig der Herdstufe ca. 30-60 min., für 2 Kilo kann es schon 2 Stunden sein. Es ist sehr wichtig, dass ab dem Siedepunkt der Butter die Hitze auf die minimale Stufe gedreht wird oder sogar zwischendurch ausgeschaltet werden muss, falls sie merken, dass das Ghee einbräunt oder anbrennt.
Nun wird das Ghee durch ein feines Haarsieb in ein Glas- oder Steingefäß gegossen und ohne Deckel abgekühlt. Wenn es fest geworden ist, empfiehlt es sich, das Ghee kühl zu lagern, aber nicht im Kühlschrank.
Fertig ist das Ghee!
Ghee – mehr als nur ein Kochmittel…
Bei der Panchakarma Kur wird Ghee u. a. zur Entschlackung des Körpers benutzt. Des Weiteren kann Ghee für verschiedene Beschwerden und als Hausmittel verwendet werden. Gerade wenn das Pitta im Ungleichgewicht ist, wirkt Ghee sehr balancierend:
- bei Entzündungen der Haut auf die betreffende Stelle einreiben
- bei trockener Nase das Ghee in den Nasenvorhof mehrmals täglich einreiben, es pflegt und befeuchtet diese
- bei Schlafstörungen hilft eine Fußmassage mit Ghee vor dem Einschlafen, es beruhigt den Geist und entspannt den Körper
- bei Verbrennungen kühlt und heilt das Ghee die Haut
- beim Einnehmen kurz vor dem Essen hilft es, den Appetit und das Hungergefühl zu stillen, wenn man Gewicht abnehmen will