Agni – das Feuer des Lebens
Wenn Agni, das Verdauungsfeuer gestört wird, bildet sich “Ama” (unverdaut, halbverdaut, unreif). Es sammeln sich krankmachende Stoffe im Körper. Als Ursachen, die Agni schwächen und zur Ansammlung von Ama führen, werden genannt:
Vermehrtes Ama kann sich an folgenden Symptomen zeigen: fehlender Appetit, Mundgeruch, Zungen- und Zahnbelag, Verdauungsstörungen, vermehrte Schleimbildung, aufgeblähter Bauch, Druckempfindlichkeit, Gefühl von Schwere, Müdigkeit, Kraftlosigkeit, Abstumpfen der Sinne.
Gewürze individuell richtig eingesetzt stärken Agni und damit unsere Gesundheit. Als besonderes Beispiel stellen wir heute die klassische Gewürzmischung aus dem Ayurveda, Tri Katu, vor. Tri Katu heißt “die drei Scharfen” und das sind Ingwer, langer Pfeffer und schwarzer Pfeffer – als Mischung zu gleichen Teilen.
Ingwer (Zingiber officinalis):
Verwendet wird der Wurzelstock in frischem oder getrocknetem Zustand. Eine dünne Scheibe frischen Ingwer mit wenig Salz und Zitronensaft 15 Minuten vor dem Essen regt Agni an. Ingwer als Tee: einen halben Teelöffel Ingwer frisch oder getrocknet mit einem halben Liter Wasser fünf Minuten köcheln und noch fünf Minuten ziehen lassen. Abseien, in kleinen Schlucken trinken.
Ingwer ist hilfreich bei:
- Übelkeit, Erbrechen, Reisekrankheit, Durchfall
- Erkältung, Grippe
- rheumatischen Beschwerden (auch äußerlich als Massageöl oder Kompressen)
- Menstruationsbeschwerden
Schwarzer Pfeffer (Piper nigrum)
Verwendet werden die Früchte einer Kletterpflanze. Weißer, grüner und schwarzer Pfeffer stammen alle von derselben Pflanze. Für den Grünen Pfeffer werden die unreifen Früchte in Essig oder Salzlake eingelegt. Für den Weißen Pfeffer wird das reife Fruchtfleisch von den Beeren entfernt und der weiße Steinkern getrocknet. Schwarzer Pfeffer sind unreife, fermentierte, mit der Schale getrocknete Beeren. Roter Pfeffer stammt vom “Brasilianischen Pfefferbaum” (Schinus terebinthifolius), der mit der Pfefferpflanze nicht verwandt ist. Er sollte nur in geringer Menge verwendet werden, da er in größerer Menge giftig ist.
Pfeffer
Langer Pfeffer (Piper Longum):
Er ist milder als der Schwarze Pfeffer.
Anwendung als Gewürz: Frisch mahlen, passt geschmacklich beinahe zu allem. Am besten erst nach dem Kochen beigeben.
Quelle: Birgit Heyn (Die Zeit – Jahrgang 2001)